Nach zwei Besuchen am anderen Ende der Stadt und insgesamt zweistündigem in-der-Schlange-stehen habe ich endlich meine N.I.E., meine Identifikationsnummer für die spanischen Behörden womit ich nun auch endlich meinen Roller ummelden kann, ein Bankkonto aufmachen oder sogar als Pizzalieferant arbeiten wenn's mir Spaß macht.
Gestern war ich auf meinem ersten Konzert hier wofür ich nur mit ner Menge Dusel noch Karten bekommen habe, welche nämlich dank des sehr bezahlbaren Preises von 4 Euro sehr schnell ausverkauft waren. Da aber grad zufällig ein paar Mädels hinter uns ins Büro kamen, die ihre Karten zurückgeben wollten, ist es für jeden gut ausgegangen. Das Konzert war der absolute Hammer, allerdings waren wir gut ne Stunde zu früh da weil ich die Uhrzeiten verwechselt hatte. Erst ist eine Ska-Band mit großer Besetzung aufgetreten und die Menge ist regelmäßig ausgeflippt. Außerdem hatte ich noch nie so gute Sicht bei einem Konzert, da ich den durchschnittlichen valencianischen Besucher um gut einen Kopf überrage. Weniger praktisch ist der Größenunterschied allerdings, wenn die Leute anfangen rumzupogen und man dann die Schultern im Bauch spürt. Der Hauptact war dann sehr viel ruhiger mit auch ein oder zwei Balladen wo dann kräftig mitgesungen wurde, auch wenn die Textsicherheit noch ausbaufähig ist. Also ganz sicher nicht mein letztes Konzert hier und endlich mal wieder ein Ort, wo nicht nur Austauschstudenten rumhocken.
Für die gibt es hier nämlich - zumindest scheint es mir so - eine ganze Straße, in welcher sich ein dutzend Bars befinden, die alle ihr Scouts rumschicken, welche einen mit Freigetränken für ihren Arbeitgeber zu gewinnen versuchen. Diese Bars bewegen sich in ihrer Art irgendwo zwischen "Cafe am Hochhaus" und "Atomic Cafe" und sind in ihrem Grundschnitt alle gleich: ein langer Schlauch mit vorne Bar und hinten Tanzbereich. Einige haben manchmal Livebands, andere DJs und wieder andere Musik auf Zimmerlautstärke, was bei Sprachproblemen sehr praktisch ist. Die kenn ich jetzt mittlerweile alle, da ich am Mittwoch auf einer ausgiebigen Bar-Tour dabei war, wo wir einfach mal alle Freigetränke und Ermäßigungen in jeder einzelnen Bar der Straße abgesahnt haben.
Ich lieg grad mal wieder in meinem Lieblingspark, diesmal unter zwei Palmen und musste gerade an die Zeichentrickfilme denken, wo der Typ in der Hängematte und den Palmen immer eine Kokusnuss auf die Birne kriegt. Gegenüber klettert grad so eine Art Ratte oder Wüstenspringmaus die Palm hoch, was somit das nächste zu einem Eichhörnchen ist, was ich hier je gesehen habe.
Somit geht eine Woche zuende, in der ich das erste mal beim Segelclub der Uni vorbei geschaut habe, allerdings frühestens in drei Wochen mitsegeln werden kann. Außerdem hatte ich heute meine erste Gitarrenstunde bei einem Freund einer Komilitonin von mir, von dem ich bis Weihnachten hoffe, etwas klassische Gitarre zu lernen. Das bedeutet erst mal Noten lesen (die hier aussschließlich Do Re Mi Fa So La Ti genannt werden) und meiner rechten Hand beibringen, dass alles, was sie bisher gemacht hat, falsch ist. Diesmal freu ich mich richtig aufs Wochenende, da ich diese Woche herausgefunden habe, dass vier Fächer mehr Arbeit bedeutet, als ich dachte, vor allem wenn man für zwei davon mittelgroße Projekte fabrizieren muss und alles eben auf... spanisch. Achja am Dienstag hatte ich noch meinen ersten Test. War ein bisschen überraschend für mich, weil ich davon gar nichts mitgekriegt hatte, aber zum Glück in dem einen Fach, wo ich mich schon aus München recht gut auskenne.
Vom Ratten-Baum ist doch grad tatsächlich eine Nuss gefallen. Ne recht kleine zwar, aber der Aufprall war doch sehr gut hörbar... das nächste Mal lege ich mich glaub ich dann doch wieder unter die Birken.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
hehe, dezent übrigens dass Du das ganze als "Nicolás" machst =)
AntwortenLöschenachja, ich will übrigens mehr fotos - wir sind ja sehr visuell heutzutage. ich will bilder vom strand, von der stadt und von den spanierinnen.
AntwortenLöschenund warum eigtl "hexenmeister"?